Universität Leipzig

Wenn es um Hochschulen in Leipzig geht, dann kommt jedem natürlich die Universität Leipzig in den Sinn. Die Universität (Alma mater lipsiensis) ist die größte Hochschule der Stadt, wurde 1409 gegründet, feierte 2009 ihren 600. Geburtstag und ist damit die zweitälteste Universität in Deutschland. Im Sommersemester 2010 waren knapp 26.000 Studenten in den Studiengängen der 14 Fakultäten eingeschrieben.

Schon im Gründungsjahr wurde der Universität das „Studium generale“ durch den Papst bestätigt und 1415 wurde dann die erste Fakultät, die Medizinische Fakultät, gegründet. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten konnte man sich immer weiter entwickeln und vergrößern, so dass die Universität Leipzig zeitweise auch die größte Universität in Deutschland war. Dadurch wurden dann auch neue Fakultäten und Lehrstühle eingerichtet. Als Johann Christoph Gottsched im 18. Jahrhundert Teil der Universität wurde, begann eine neue Ära. Er wurde später Professor für Poesie und Rektor der Einrichtung und lockte durch seinen Namen und seine Position weitere wichtige Persönlichkeiten nach Leipzig. Unter anderem waren Lessing, Klopstock und Goethe in Leipzig zu Gast und prägten Universität und Stadt nachhaltig. Durch den anhaltenden Wachstum der Einrichtung, wurden immer wieder neue Standorte erbaut – auch das Hauptgebäude am Augustusplatz, welches man bereits 1836 einweihte.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert prägte die rechts-konservative Einstellung vieler Professoren und Studenten die Universität. Der Nationalsozialistische Studentenbund gewann 1931 die Wahlen zum Allgemeinen Studentenausschuss und man unterstützte die Wahl Adolf Hitlers. So kam es, dass man auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges weiterhin unterrichten durfte – als eine von vier „großdeutschen“ Universitäten. Der Krieg setzte der Universität aber heftig zu und zum Ende des Krieges waren Großteile der Gebäude und Bücher zerstört worden.

Als die Universität im Februar 1946 wiedereröffnet wurde, stand schon der nächste Einschnitt, dieses Mal durch das Einwirken der DDR, vor der Tür. Der frei gewählten Studentenrat wurde aufgelöst und viele Mitglieder wurden verhaftet. Ersetzt wurden sie von Mitgliedern der FDJ. Trotz dieser Übernahme gab es aber auch noch genügend Gruppierungen innerhalb der Universität, die sich für einen Widerstand und freie Wahlen einsetzten.

1953 wurde die Universität in „Karl-Marx-Universität Leipzig“ umbenannt und 1960 ein Institut für Marxismus-Leninismus eingerichtet. Dieses und die dazugehörigen Studiengänge wurden dann, mit dem Ende der DDR, auch wieder geschlossen. Doch auch während der DDR wurde die Universität immer weiter vergrößert und ausgebaut. So wurden das Augusteum und die Paulinerkirche gesprengt und machten Platz für eine Neubebauung. Diese fand begann dann Ende der 60er Jahre, als man das Uni-Hochhaus baute, welches auch noch heute das Stadtbild prägt.

Mit der Wende kommt nicht nur Veränderung in Deutschland, sondern auch für die Universität in Leipzig zum tragen. Ab 1991 trägt sie wieder ihren ursprünglichen Namen (Alma mater lipsiensis) und befindet sich im ständigen Umbau. Dies hängt vor allem auch mit der Abgabe des Uni-Hochhauses an einen privaten Nutzer zusammen, da man nun viele Fakultäten auf mehrere neue Standorte in der Stadt verteilen musste.

Bis zum 600. Jubiläum der Universität sollte die Neugestaltung des Campus‘ in der Innenstadt eigentlich abgeschlossen sein, allerdings konnte man sich nicht auf einen Architekten – und damit auf das Aussehen der Augustusplatzseite einigen. So begannen die Umbaumaßnahmen erst im Sommer 2005.

Als es 2009 dann soweit war und man das 600. Jubiläum der Universität Leipzig feierte, tat man dies groß. Zum Programm der Feierlichkeiten gehörten über 300 verschiedene wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen. Eingeläute wurden die Feierlichkeiten mit einem Konzert im Gewandhaus. Zu Ehren der Universität wurden einen 10-Euro-Gedenkmünze, sowie eine Sonderbriefmakre der Deutschen Post entworfen und herausgegeben.

Wie bereits erwähnt, verteilen sich die nahezu 26.000 Studierenden auf 14 Fakultäten und deren Studiengänge. Hier eine Übersicht über die entsprechenden Fakultäten:

  • Theologische Fakultät
  • Juristenfakultät
  • Philologische Fakultät
  • Erziehungswissenschaftliche Fakultät
  • Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
  • Sportwissenschaftliche Fakultät
  • Medizinische Fakultät
  • Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften
  • Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie
  • Fakultät für Mathematik und Informatik
  • Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie
  • Fakultät für Physik und Geowissenschaften
  • Fakultät für Chemie und Mineralogie
  • Veterinärmedizinische Fakultät

Auf der Homepage der Universität kann man sich über die jeweiligen Studiengänge und die Voraussetzungen, um an der Universität Leipzig zu studieren zu können, informieren. Für eine Bewerbung an der Universität sprechen natürlich viele Gründe. Dazu zählen nicht nur die vielseitigen Studienfachrichtungen und die Stadt Leipzig an sich, sondern auch die Vergangenheit und die Tradition, die die Universität Leipzig in all den Jahren geprägt haben.

Um einen Einblick in diese Tradition und die Bedeutung der Uni zu bekommen, muss man nur einmal den Blick über berühmte Professoren oder Studenten schweifen lassen. Bei den Professoren findet man hier unter anderem Gotthold Ephraim Lessing, Wilhelm Ostwald oder Gustav Hertz. Aber auch die ehemaligen Studenten sollten dem ein oder anderen ein Begriff sein. Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Nietzsche, Richard Wagner oder Angela Merkel sind nur ein paar dieser großen Namen.

Wer also nicht nur in einer schönen Stadt, sondern auch einer Geschichts- und Traditionsreichen Universität studieren möchte, der ist in Leipzig genau richtig aufgehoben.

Adresse

Universität Leipzig
Ritterstr. 26
Leipzig

Homepage: www.zv.uni-leipzig.de

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