Alte Handelsbörse
Mitte des 17. Jahrhunderts war es bei deutschen Kaufleuten Tradition geworden, dass man sich in neutralen Räumlichkeiten traf, um zum Abschluss großer Geschäfte zu gelangen. Weil die Zunft auch in der Handelsstadt Leipzig nach einem passenden Ort verlangte, wurde 1678 am Naschmarkt mit dem Bau der Alten Handelsbörse begonnen. Schon 1679 wurde im Rohbau des Gebäudes erstmals Handel betrieben. Fertig gestellt wurde der Barockbau 1687. Damit ist die Handelsbörse das älteste Versammlungsgebäude der Kaufmänner in Leipzig überhaupt.
Im Erdgeschoss standen die Gewölbe für den Handel offen, der Börsenbetrieb spielte sich im darüber gelegenen Festsaal ab. Außerhalb der Messen wurde der Saal auch für Auktionen genutzt. Mit der stetigen Entwicklung der Wirtschaft im 19. Jahrhundert konnte das Gebäude die Anforderungen der Kaufleute nicht mehr erfüllen. Sodass, trotz eines Anbaus 1816, am Tröndlinring 1883 mit dem Bau der Neuen Börse zu Leipzig begonnen wurde. Der Saal der Alten Handelsbörse diente fortan nur noch als Sitzungslokal der Stadtverordneten. Nachdem das Gebäude am Naschmarkt im 2. Weltkrieg vollständig ausgebrannt war, wurde es ab 1943 zunächst mit einem Notdach gesichert. Mitte der 50er begannen dann Maßnahmen zur Rekonstruktion der Alten Börse nach ihrem ursprünglichen Entwurf. Von 1992 bis 1995 wurde der Bau dann noch einmal umfassend restauriert. Die Fassade sowie die Fensterverglasung wurden dabei ganz im Stil des Frühbarocks erneuert.
Heute wird die Alte Handelsbörse vom Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig verwaltet.
Der Festsaal wird vornehmlich für kulturelle Veranstaltungen sowie für festliche Empfänge genutzt. 200 Personen finden dort Platz.
Adresse
Alte Handelsbörse
Böttchergäßchen 1
04109 Leipzig
Anfahrt
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