LVZ
Im Jahr 1894 wurde die Leipziger Volkszeitung (LVZ) neu gegründet. Redaktion, Setzerei und Druckerei waren auf einem Gelände vereint. Unter dem Chefredakteur Bruno Schoenlank wurde sie zum wichtigen Medium der Arbeiterbewegung und der Sozialdemokratie. Bis 1914 galt sie als Sprachrohr des linken Flügels der SPD um Rosa Luxemburg und war auch darüber hinaus für die demokratischen Bestrebungen von Bedeutung, bis sie 1933 im Dritten Reich verboten und in der DDR als Organ SED-Bezirksleitung Leipzig instrumentalisiert wurde.
Nach der Wende 1989/90 erging es der LVZ wie den meisten ostdeutschen Tageszeitungen. Große westdeutsche Verlage verleibten sich die erfolgversprechendsten Redaktionen ein. Die LVZ ging so zu je 50 Prozent in den Besitz des Axel-Springer und des Madsack-Verlages über. Letzterem gehört sie seit 2009 zu 100 Prozent. Viele kleinere Zeitungen wurden Anfang der 90er hingegen eingestampft. Und auch die Neugründungen der Wendezeit hielten sich meist nur für kurze Zeit.
Bis heute wird der regionale Zeitungsmarkt in Ostdeutschland von einzelnen Bezirkszeitungen wie der LVZ beherrscht. Das Verbreitungsgebiet der LVZ erstreckt sich von Nord- und Mittelsachsen bis zum thüringischen Altenburger Land und umfasst neun regionalisierte Ausgaben. Diese erscheinen teilweise unter eigenem Namen oder werden durch den Namen der Lokalausgabe ergänzt. Zur gleichen Zeitungsgruppe wie die LVZ gehören außerdem die Dresdner Neuesten Nachrichten sowie die Torgauer Zeitung.
Trotz der knapp 600.000 Leser hat auch die LVZ mit dem veränderten Mediennutzungsverhalten und dem Rückgang der Abonnements zu kämpfen. Sie setzt deswegen zunehmend auf eine Lokalisierung der Themen, um den Leser stärker an das Blatt zu binden.
Etwa 100 Journalisten sind derzeit für die LVZ- Gruppe tätig. Die Position des Chefredakteurs hat seit 2004 Bernd Hilder inne, der bereits vorher das Göttinger Tageblatt leitete.
Seit 1995 vergibt die Leipziger Volkszeitung alle zwei Jahre einen mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis.
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