Geschichte
Die Völkerschlacht von 1813 leitete das Ende der Befreiungskriege gegen Napoleon Bonaparte ein. Der französische Feldherr unterlag bei Leipzig der Allianz aus österreichischen, preußischen, russischen und schwedischen Truppen. Weil die Sachsen in der Schlacht auf Seiten Napoleons gekämpft hatten und daraufhin territoriale Verluste erleiden mussten, begann die Planung des Denkmals allerdings erst im vereinigten deutschen Kaiserreich.
Nachdem ein erster Entwurf des berühmten deutschen Architekten Karl-Friedrich Schinkel aufgrund der politischen Situation und der fehlenden finanziellen Mittel nicht durchgesetzt werden konnte, engagierte sich schließlich der Leipziger Architekt Clemens Thieme für die Errichtung des Denkmals. Er rief 1894 den Deutschen Patriotenbund ins Leben, um die Finanzierung des Baus zu ermöglichen. Mit der eigens für den Bau eingerichteten Lotterie und Spenden konnte schließlich die benötigte Summe von sechs Millionen Goldmark (das entspricht etwa 31 Millionen Euro) aufgebracht werden.
Den endgültigen Entwurf hatte der Architekt Bruno Schmitz, der schon das Kyffhäuserdenkmal geplant hatte, nach den Ideen Thiemes angefertigt. Vor allem die Krypta und die Statuen der Freiheitswächter entstanden auf Verlangen Thiemes.
Am 18. Oktober 1898 wurde schließlich der Grundstein für das Völkerschlachtdenkmal gelegt und genau 15 Jahre später konnte es feierlich eingeweiht werden.
Während des Dritten Reichs und in Zeiten der DDR wurde das Völkerschlachtdenkmal immer wieder für ideologische Zwecke benutzt. Es diente als Kulisse für politische Veranstaltungen oder wurde als Zeichen des Sieges über den Feind verherrlicht.
Nach dem Mauerfall erlangte das Denkmal auch ganz ohne politischen Einfluss immer mehr an kultureller Bedeutung. Heute wie früher ist das Völkerschlachtdenkmal als eines der Wahrzeichen Leipzigs ein Touristenmagnet. Mehr als 10.000 Besucher zählt das Monument jedes Jahr.
Vor dem „Völki“, wie es liebevoll von den Leipzigern genannt wird, finden außerdem regelmäßig Konzerte und andere Veranstaltungen wie ein Badewannen-Rennen statt. Seit Jahrzehnten verfügt das Völkerschlachtdenkmal auch über einen Chor, der dort regelmäßig musiziert und auftritt.
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