Strompreiserhöhung in Leipzig: Das steckt dahinter

Die Strompreise werden zum 1. Januar 2013 wieder einmal kräftig steigen. Schuld daran ist unter anderem die sogenannte EEG-Umlage. Diese soll die Kosten für erneuerbare Energien auf die Endverbraucher verteilen. Ausgenommen sind eine Vielzahl von Großbetrieben. Kleine und mittelständige Firmen bleiben auch in Leipzig zusammen mit den Privathaushalten auf den Kosten sitzen.

Sonderregelung für Unternehmen

Die Sonderregelung für sogenannte stromintensive Unternehmen befreit diese von der EEG-Umlage, mit der Begründung diese international wettbewerbsfähig zu halten. Seit der Novellierung des Gesetzes zum 1. Janur 2012 ist etwa die Hälfte des industriellen Stromverbrauchs ganz oder teilweise von EEG-Umlage befreit. Diese privilegierten Unternehmen verbrauchen 18 Prozent des Stroms, sind aber nur mit 0,3 Prozent an den Umlagekosten beteiligt. Dazu gehören auch viele Firmen, die gar nicht im internationalen Wettbewerb stehen. Auch die Bundesnetzagentur kritisiert die Ausnahmeregelungen für die Großindustrie.

Hohe Energiekosten in Leipzig

Strompreise steigen auch in Leipzig erneut an. (Bild: Helmut Luttenberger – aboutpixel.de)

Zum 1. Januar 2013 zeigt diese Regelung ihre Auswirkungen in einem Anstieg der Umlage um 47 Prozent auf 5,722 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Dreipersonenhaushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden pro Jahr bedeutet das Mehrkosten von rund 60 Euro im Jahr zuzüglich der Mehrwertsteuer. Bisher betrug die sogenannte Ökostromzulage 3,59 Cent pro Kilowattstunde, ab Januar werden es knapp 1,7 Cent mehr. Das größte Einsparpotential bietet ein Anbieterwechsel, zum Beispiel mit einem Stromvergleich auf wechseln.de .

Europäische Strombörse in Leipzig zu Hause

Durch einen Blick auf die Energiebörse in Leipzig, immerhin Deutschlands einzige Energiebörse und die führende Energiebörse in Kontinentaleuropa, wird deutlich, dass es durch Erneuerbare Energien durchaus zu Strompreissenkungen kommt. Diese werden dem Verbraucher von vielen Anbietern jedoch vorenthalten. So bewirkt zum Beispiel Solarstrom an den Strombörsen eine Senkung der Strombeschaffungskosten insgesamt. Gunnar Harms, Vorstand des Bundes der Energieverbraucher, geht davon aus, dass der aktuelle Strompreis um „zwei Cent die Kilowattstunde niedriger“ liegen müsste, „wenn die Versorger die gesunkenen Einkaufspreise aus der Vergangenheit an die Verbraucher entsprechend weitergereicht hätten“.

Hohe Strompreise durch Energiewende

Zum 1. Januar wird die EEG-Umlage netto um rund 1,7 Cent/kWh gesteigert – von rund 3,6 Cent/kWh im Jahr 2012 auf rund 5,3 Cent/kWh im Jahr 2013. Allerdings sind die Börsenpreise durch die Einspeisung vor allem der Solarenergie um mindestens 0,6 Cent/kWh gefallen. Verrechnet man nun diese Einsparung beim Strompreis, die ja durch die erneuerbaren Energien verursacht wurde, so beträgt die Steigerung der EEG Umlage rund 1,1 Cent/kWh. Überdies werden im Jahr 2013 allein 1,3 Cent der EEG Umlage daraus resultieren, dass sogenannte stromintensive Unternehmen von der Umlage befreit werden. Würde dieses Privileg gestrichen, müsste die EEG-Umlage nicht steigen, sondern könnte sogar leicht gesenkt werden.

Weitere Meldungen

Kommentieren