Geheimtipps in Leipzig: Kulturelle Vielfalt entdecken
Dienstag, 8. Oktober 2013
Besucher, die Leipzig auch außerhalb der im Reiseführer beschriebenen Plätze kennenlernen möchten, sind dafür auf Tipps von Einheimischen oder anderen Besuchern angewiesen. Denn es gibt auch abseits der Touristenwege schöne Flecken in Leipzig, die die Möglichkeit bieten, die Stadt von einer anderen Seite zu erleben.
Der Fockeberg im Süden
Einen wunderbaren Blick über die Leipziger Innenstadt und die südlichen Stadtgebiete bietet sich dem Besucher vom Fockeberg. Der sich im Süden der Stadt befindende Berg, der seinen Namen der angrenzenden Fockestraße verdankt, ist keine natürliche Erscheinung. Ursprünglich war das Gebiet Flachland und nennt sich eigentlich Bauernwiesen. Doch im Zuge der Nachkriegszeit wurde auf eben dieser eine Stelle für Trümmerabfälle geschaffen, die schnell zu einem hohen Berg anwuchsen. Anfang der 1980er Jahre begann man dann mit der Begrünung des Trümmerhaufens und legte Wege für den leichteren Aufstieg an. Seitdem können sich die Leipziger über einen circa 45 Meter hohen Berg freuen, der nicht nur einen weiten Ausblick parat hält, sondern auch Wiesen und Bänke für einen gemütlichen Aufenthalt. Über das Jahr verteilt, finden hier auch Veranstaltungen, wie ein Lauf , ein Seifenkistenrennen und Radrennen statt.
Die Sachsenbrücke im Clara-Zetkin-Park
Der Clara-Zetkin-Park im südwestlichen Zentrum der Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel für Leipziger und ihre Besucher. Ob auf einer der vielen Wiesen grillen oder sich ausruhen, Eichhörnchen füttern, einem Konzert in der Parkbühne lauschen oder ein kühles Bier im Glashaus genießen: Das unter den Leipzigern kurz Clara-Park genannte Naherholungsgebiet bietet seinen Besuchern viele Möglichkeiten vom Alltag abzuschalten. Seit wenigen Jahren ist nun ein ganz spezieller Treffpunkt hinzugekommen – die Sachsenbrücke.
Sie verbindet das Zentrum mit dem hippen Stadtteil Schleußig und ist nicht nur aufgrund seiner Wassernähe ein beliebtes Ziel der Leipziger geworden. Auf den Bordsteinen sitzend, trifft sich hier Jung und Alt, um gemeinsam Bier zu trinken und den unzähligen Künstlern, die hier kostenlos und unter freiem Himmel ihre neusten Stücke spielen, zu lauschen. In entspannter Atmosphäre kann man zudem wunderbar die vorbeiziehenden Menschen beobachten, einen beruhigenden Blick auf die Elster genießen und den Abend ausklingen lassen.
Substanz – Der Biergarten im Osten
Der wohl schönste Biergarten der Stadt befindet sich im Leipziger Osten im Stadtteil Reudnitz-Thonberg. Im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses gelegen, sitzt man auf rustikalen Bierbänken mitten im Grünen. Ein liebevoll gestalteter Brunnen, eine ebenso rustikale Bar und eine Bühne für handgemachte Musik, schaffen eine einzigartige und gemütliche Atmosphäre. Die Plätze sind zahlreich und dennoch immer besetzt, doch gerne darf man sich zu Fremden an den Tisch setzen, wenn dieser noch nicht voll ist. Bekannt ist die Substanz auch für ihre handgemachten Speisen, besonders beliebt sind die Burger, die es in verschiedenen Varianten gibt. Auch das typische Leipziger Bier, die Gose, wird hier ausgeschenkt. Wenn es draußen zu kalt ist, kann man es sich auch drinnen gemütlich machen. Hier steht ein Piano bereit, an dem sich jeder beweisen kann oder das auch mal als Stammtisch genutzt wird.
Der Bücherbaum im Johanna-Park
Leipzig ist nicht nur Messestadt , sondern auch Bücherstadt. Ein ungewöhnlicher Zeuge dessen ist der Bücherbaum im Johanna-Park. Dieser befindet sich direkt zwischen Innenstadt und Clara-Zetkin-Park. Den Baum zu finden, ist nicht so einfach, aber wenn man rund um den Ententeich sucht, wird man fündig. In durchsichtigen Plastiktüten vor Wind und Wetter geschützt, hängen unzählige Bücher im Baum. Hier kann man in Ruhe stöbern und sich gerne ein Buch mitnehmen. Ziel des Projektes ist es jedoch, das Buch an einer anderen Stelle wieder auszulegen oder zurückzubringen. Zusätzlich sollte man sich auf der beiliegenden Internetseite registrieren, damit die Reise des Buches weiterverfolgt werden kann. So kann man auch andere Stellen auf der ganzen Welt finden, wo Bücher ausliegen. Der Sinn hinter diesem Projekt ist es, dass Bücher nicht weggeschmissen werden, sondern anderen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden können und somit gelesen und in andere Teile der Welt verbreiten werden.
Der Stadtgarten Connewitz
Der Stadtgarten im Stadtteil Connewitz ist ein Projekt des Ökolöwen, eines Leipziger Umweltbundes, welcher bereits auf eine über 20-jährige Geschichte zurückblicken kann. Das im Süden gelegene Areal bietet seinen Besuchern die Möglichkeit, mitten in der Stadt Ruhe und Natur zu finden. Im Stadtgarten befindet sich nicht nur ein wunderbarer Kinderspielplatz, sondern auch zahlreiche Beete mit regionalen Produkten können bestaunt werden. Wer gerne gärtnert, kann sich beteiligen oder sich Tipps und Inspirationen für den eigenen Garten holen. Besonderen Wert wird darauf gelegt, ökologisch zu arbeiten und somit auch einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Umweltbewusste Menschen treffen sich hier zum Austausch, aber auch Neulinge sind willkommen. Doch im Stadtgarten kann man nicht nur gärtnern, sondern auch an Workshops, Flohmärkten und einer der vielen anderen Veranstaltungen teilnehmen.
Ob Leipzig mit seiner kulturellen Vielfalt tatsächlich als neues Berlin gehandelt werden kann und wie Besucher die Stadt erleben , lässt sich übrigens in zahlreichen Blogs nachlesen. Ein Urteil über die Stadt und ihre vielfältigen Ausflugsziele jenseits des Mainstreams sollte man sich aber am besten selbst vor Ort bilden.
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