„Geteilte Erde – Shared Grounds“: Neue Ausstellung im Leipziger Grassimuseum

Vom 11.10.2013 bis 23.3.2014 können Besucher des Grassimuseums für Völkerkunde eine ungewöhnliche Ausstellung bewundern. „Geteilte Erde – Shared Grounds“ kombiniert Gemälde von eingeborenen Australiern mit Keramiken der deutschen Künstlerin Lotte Reimers. Der Titel spielt dabei auf die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Werke an, die auf verschiedenen Ebenen zu entdecken sind.

Grassimuseum

Ab 11. Oktober ist die Sonderausstellung “Geteilte Erde – Shared Grounds” im Leipziger Grassimuseum  zu sehen. (Bild: Andreas Schmidt/ LTM)

Keramiken von Lotte Reimers

Die gebürtige Hamburgerin engagiert sich bereits seit 1965 leidenschaftlich für die Kunstform der Keramik. Nach der Mitbegründung und langjährigen Leitung des Museums für Moderne Keramik in Deidesheim ist sie bis heute als Stifterin tätig.

Im Fokus ihres Schaffens stehen die Ursprünge der Töpferei und die Anlehnung an Formen und Farben der Natur. Unabhängig von aktuellen Trends in der Keramikkunst gestaltet sie ihre Gefäße aus schamottiertem Ton und überzieht sie mit zum Teil selbst angefertigten Glasuren. Die ausgestellten Werke stammen aus der Sammlung des Grassi Museums für angewandte Kunst sowie privaten Sammlungen.

Indigene australische Malerei

Verschiedene Künstlerinnen und Künstler aus Australien gestalteten die Werke, die ab 11. Oktober in der Ausstellung gezeigt werden. Die Gemälde stellen in harmonischen Naturtönen die heimatliche Landschaft der Künstler dar. Für die Herstellung der Farben wurden natürliche Materialien wie Ton und Erde verwendet. Die Künstler symbolisieren damit nicht nur die Verbundenheit mit ihrem Land, sondern wollen diese auch als Erbe an zukünftige Generationen weitergeben. Die Bilder sind eine Leihgabe aus der Sammlung Bähr.

Berührungen zwischen australischer Malerei und deutscher Keramik

“Geteilte Erde” kann die Verwendung von Naturmaterialien bezeichnen, welche sich in harmonischen Braun- und Gelbtönen widerspiegelt. Lotte Reimers und die australischen Maler korrespondieren in ihren unterschiedlichen Kunstformen auch in der Naturmotivik, die in Linien, Punkten und Farbverläufen dargestellt ist. Dementsprechend lässt sich die ähnliche Beschaffenheit der Werke gegenüberstellen. Während die australischen Künstler mit dem Auftragen von pastenförmigen Farben für Struktur sorgen, bildet der unregelmäßige Glasurauftrag durch Spritzen, Tauchen und Laufspuren bei Lotte Reimers eine dynamische Oberfläche. Als „Geteilte Erde“ lässt sich zudem die kontinentalübergreifende Stilistik der beiden Kunstformen betrachten, die unabhängig voneinander die gemeinsame Erde als Material und Motiv in ihren Werken thematisieren.

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