Gefäß / Skulptur 2: Zweite Keramikausstellung im Grassi Museum startet

Im Winter 2013/2014 zeigt das Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig, wie sehr auch Alltagsgegenstände einem künstlerischen Anspruch gerecht werden können. Unter dem Titel „Gefäß / Skulptur 2. Deutsche und internationale Keramik seit 1946“ knüpft die Ausstellung mit zahlreichen neu gewonnenen Kunstwerken an den vor fünf Jahren stattgefundenen ersten Teil an.

Innenhof des Leipziger Grassi-Museums

Bei „Gefäß / Skulptur 2“ werden Keramiken von 1946 bis 2012 ausgestellt. (Bild: LTM/Andreas Schmidt)

Mehr als eine Neuauflage

Am 17. November 2013 beginnt im Grassi Museum für Angewandte Kunst die zweite Auflage der Sonderausstellung „Gefäß / Skulptur“. Bis zum 23. März 2014 werden Studiokeramiken der weltweiten Elite vorgestellt. Die etwa 700 gezeigten Arbeiten stammen von 300 verschiedenen Künstlern, die aus insgesamt 30 Ländern stammen.

Schon Ende 2008 zeigte „Gefäß / Skulptur“ die Entwicklungen der internationalen Keramikkunst seit der Nachkriegszeit. Im Mittelpunkt standen damals ostdeutsche Keramiken, welche in einem Vergleich zu westdeutschen Arbeiten die unterschiedlichen und gemeinsamen Entwicklungen im geteilten Deutschland verdeutlichen sollten. Ein zu diesem Anlass erschienenes Katalogbuch fasste die Ausstellung zusammen und konnte sich in kürzester Zeit zu einem Standardwerk hervortun.

In Folge der Ausstellung hat das Grassi Museum einige Schenkungen aus größtenteils privater Hand erhalten, sodass die Sammlung um zahlreiche kostbare Stücke reicher geworden ist. Die diesjährige Sonderausstellung hält daher nicht nur für Kunstinteressierte spannende Entdeckungen bereit, auch Besucher der ersten „Gefäß / Skulptur“ sowie Besitzer des Katalogbuches können viele neue Eindrücke gewinnen.

Keramik-Grassimuseum

Die Ausstellung „Gefäß / Skulptur 2“ zeigt, dass auch Alltagsgegenstände Kunst sein können. (Bild: GRASSI Museum Leipzig)

Alltagsgegenstände als Kunst

Anhand der Ausstellungsstücke von „Gefäß / Skulptur“ wird deutlich, dass es sich bei dieser Richtung um eine eigenständige künstlerische Gattung handelt, die der Malerei , der Bildhauerei aber auch der Architektur ebenbürtig ist. Die grundsätzlich als Alltagsgegenstände zu verstehenden Werke werden in ein anderes Licht gerückt und nur selten wird ein Gefäß zu finden sein, das der Erfüllung seiner ursprünglichen Funktion dient. Diese Beobachtung geht hauptsächlich aus der Entwicklung seit den 60er Jahren hervor. Der künstlerisch-ästhetische Anspruch bildete den Schwerpunkt und die Gefäße erfüllten verstärkt einen Nutzen für das Auge.

Innerhalb der Ausstellung wird ein zeitlicher Schnitt beim Jahr 1980 gesetzt. In der Pfeilerhalle können die Werke aus der Zeit zwischen 1946 und 1979 angeschaut werden, während der große Sonderausstellungsflügel die Zeit ab 1980 in sich vereint. Um neben der Bedeutung früherer Künstler die Wichtigkeit aktueller Arbeiten hervorzuheben, wird der Richard-Bampi-Preis – der höchstdotierte Förderpreis für junge Keramiker in Deutschland – in diesem Jahr bei der Eröffnungsveranstaltung der „Gefäß / Skulptur“ verliehen. Somit reicht der gespannte Bogen der Ausstellung über die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

  • Zeitraum der Ausstellung: 17. November 2013 bis 23. März 2014
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr (24. und 31. Dezember geschlossen)
  • Eintrittspreise: 8 Euro, ermäßigt 6 / 4 Euro
  • Führungen: für Gruppen nach Anmeldung in deutsch, englisch, französisch oder russisch
  • Zusätzliche Angebote: Audioguide-Tour, Veranstaltungsprogramm, Filmvorführung

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