Wave Gotik Treffen 2014: Schwarze Szene zu Gast in Leipzig

Für zahlreiche Steampunker, Gothics, Metal-Heads, Visual Kei Fans und Neofolk-Anhänger hat das monatelangen Warten bald ein Ende: Vom 6. bis zum 9. Juni 2014 findet das alljährliche Wave Gotik Treffen in Leipzig statt. Das Musik- und Kulturfestival an Pfingsten gehört unangefochten zu den größten Veranstaltungen der Gothic- und Alternative-Kultur und bietet auch im Juni 2014 wieder viel mehr als ‘nur’ Musik.

Wave Gotik Treffen 2014

Auch Pfingsten 2014 verwandelt sich Leipzig beim Wave Gotik Treffen wieder zur Hochburg der Schwarzen Szene. (Bild: Andreas Schmidt – LTM)

Vier Tage im Zeichen der Schwarzen Szene

Über 200 Bands aus der ganzen Welt, von Szenegrößen bis zu Underground-Neuheiten, und mehr Lesungen, Ausstellungen und Club-Partys als ein Mensch in vier Tagen ansehen kann – mit diesem Unterhaltungsangebot begeistert das Wave Gotik Treffen bereits seit Jahren. Diesjährige Highlights sind zum Beispiel:

  • Sonderschau historischer Bestattungsfahrzeuge ( AMI vom 5. bis 8.6. )
  • alljährlicher Szenegottesdienst in der Peterskirche
  • Apocalyptica meets Wagner in “Wagner_reloaded”
  • Top-Bands wie Anne Clark, Oomph!, Umbra et Imago, Apotygma Berzerk, Lacrimas Profundere, Kitty in a Casket, [:SITD:]

Zusätzlich lockt der Mittelaltermarkt “Das Heidnische Dorf” , den man auch ohne WGT-Karte besuchen kann, jedes Jahr neugierige Szenenneulinge und sogar ganze Familien an. Wesentlich exklusiver, da die Teilnahme nur im entsprechend historischem Gewand erfolgt, ist dagegen das Viktorianische Picknick . Dass es dabei nicht nur um Essen, sondern auch ums Sehen und gesehen Werden geht, versteht sich von selbst.

  • Hinweis: Fotografen sollten beim Viktorianischen Picknick aus Respekt nur in der “Peacock-Zone” hemmungslos ihrer Arbeit nachgehen.

Wie der Phoenix aus der Asche

Wave Gotik Treffen in Leipzig

Leipzig wird zum Laufsteg – das Wave Gotik Treffen dreht sich nicht nur um Musik. (Bild: Andreas Schmidt – LTM)

Ein erstes WGT-ähnliches Treffen 1988 in Potsdam wurde als “gefährliche Subkultur” vom DDR-Regime bestraft und verboten. Erst 1992 blühte der schwarze Festivalgeist mit bis zu 2.0000 Teilnehmer im Leipziger Eiskeller wieder auf. Acht Jahre später folgte die nächste Hürde, als unter den Bands und Organisationen Gerüchte über einen Bankrott des Veranstalters gestreut wurden.

Durch die nachfolgenden, gleichzeitigen Geldforderungen wurde der Veranstalter tatsächlich zahlungsunfähig und musste Leipzig aus Sicherheitsgründen mitten im Festival den Rücken kehren. Was vielen Festivals nachhaltig das Genick gebrochen hätte, führte beim WGT nur dazu, dass die Besucher die Organisation selbst übernahmen und zahlreiche Bands ohne Gage auftraten – ein eindeutiges Zeichen für den Charakter der Szene.

Im nachfolgenden Jahr, unter neuer Schirmherrschaft und erstmals mit der Unterstützung der Stadt Leipzig, stieg das WGT mit neuer Kraft in ungeahnte Höhen. Als offizieller Bestandteil des Leipziger Kulturprogramms gehört es seitdem in jeden guten Touristenführer und ist an Pfingsten nicht mehr aus Leipzig wegzudenken.

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