Lichtfest 2014: Leipzig feiert 25 Jahre Friedliche Revolution

Am 9. Oktober 2014 erstrahlt der gesamte Leipziger Innenstadtring anlässlich des Lichtfestes: In Gedenken an die Friedliche Revolution vor 25 Jahren rekonstruieren internationale Künstler mithilfe visueller und auditiver Lichtbilder den historischen Demonstrationsweg vom Herbst 1989. Im Rahmen des Gedenktages finden Lesungen, Filmvorführungen und Theaterinszenierungen statt, die den wegweisenden historischen Moment wieder aufleben lassen.

Lichtfest 2014

Das Lichtfest 2014 erinnert an die Friedliche Revolution vor 25 Jahren. (Bild: LTM/Andreas Schmidt)

Lichtprojekte Internationaler Künstler

Das Leipziger Lichtfest 2014 zelebriert den 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution . Entlang des historischen Demonstrationsweges von 1989 zeigen Lichtprojekte von 19 bis 23 Uhr an 16 Stationen Augenblicke der beginnenden Umwälzungen in der DDR sowie in Mittel- und Osteuropa. Modern aufbereitet erleben Leipziger und Gäste den einschneidenden historischen Moment nicht nur als Zuschauer, sondern nehmen als Akteure eine aktive Rolle bei der Veranstaltung ein.

Internationale Künstler gestalteten Video-, Film und Toninstallationen über die friedlichen Proteste, die Zensur von Künstlern oder die Rolle der Kirche im gemeinsamen Begehren etwas zu verändern. Dies soll Erinnerungen schaffen und das Gefühl von Gemeinsamkeit wieder aufleben lassen. Das erste Lichtfest in Leipzig im Jahre 2009 erschuf für ein paar Stunden einen denkwürdigen Rückblick zu den friedlichen Protesten vom Herbst ‚ 89.

Die wichtigsten Stationen beim Lichtfest 2014:

  1. Ausgangspunkt ist der Augustusplatz . Dort finden Liveübertragungen und eine Kerzenaktion statt.
  2. Am Georgiring präsentiert die Künstlergruppe „westfernsehen“ eine Audiovisuelle Installation unter dem Projekt „Friedas Winter“ über das Kontrollsystem der DDR.
  3. Victor’s Residenz : Videoprojekt zum Thema Überwachung von der „! Mediengruppe“ aus Zürich
  4. Hauptbahnhof : Im Transitraum wird die damalige Reisefreiheit durch eine Liveperformance des Balletts der Oper Leipzig , in Kombination mit Videos erzählt.
  5. Wilhelm-Leuschner Platz/ Platz der Friedlichen Revolution : Micha Kuballa präsentiert ein Lichtobjekt, dass die Gedanken nach Freiheit über Grenzen hinweg symbolisiert.
  6. Im Innenstadtring : Foto und Video-Projekt „Pfade der Freiheit“

Polit-Prominenz in Leipzig

Der Gedenktag beginnt bereits um 9.30 Uhr mit einem Friedensgebet für Kinder . Im Anschluss hält Bundespräsident Joachim Gauck auf dem politischen Festakt die „Rede zur Demokratie“. Staatspräsidenten aus der Slowakei, Tschechien, Polen und Ungarn nehmen neben den Gastgebern, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), dem sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) sowie dem Landtagspräsidenten Mathias Rößler (CDU), am Festakt im Gewandhaus teil. Beim Friedensgebet um 17 Uhr in der Nikolaikirche hält der ehemalige US-Außenminister James Baker eine Rede. Als weiterer Ehrengast wird Bakers Amtskollege Henry Kissinger genannt. Per Liveübertragung können die Zuschauer am Augustusplatz das Friedensgebet sehen. Für das Event wird der Innenstadtring komplett gesperrt.

Friedensgebete als gewaltlose Versammlungen gegen Politik

Nikolaikirche

Die Nikolaikirche war zentraler Mittelpunkt der Friedensgebete (Bild: LTM/Andreas Schmidt)

Im Jahr 1982 fanden erstmals Friedensgebete statt, die bis zur Friedlichen Revolution 1989 anhielten . Aus den anfänglichen Treffen entwickelten sich die Montagsdemonstrationen, die bis zum Herbst 89 immer mehr Teilnehmer anzog. Gewalt auch vonseiten der Staatssicherheit brachte in den Jahren des Protestes gegen Zensur und Einschränkung viele Bürger ins Gefängnis, oft ohne Begründung. Die Friedensgebete und die Montagsdemonstrationen zählen zu den Auslösern der Herbstrevolution . Daher gilt der 9. Oktober 1989 als ein wesentlicher Wegbereiter für ein demokratisches Leben fernab aller Zwänge .

Vom 10. bis 12. Oktober erinnern Lesungen, Filmvorführungen oder Theaterstücke an den Tag : Das Schauspielhaus Leipzig eröffnet die Spielsaison um 19.30 Uhr unter dem Motto „Zeiten des Aufruhrs“ und gehört neben einem Konzert der Puhdys zu den großen Events im Rahmen der vor einem Vierteljahrhundert stattgefundenen Friedlichen Revolution. Ausstellungen und Rundgänge komplettieren die Veranstaltungstage.

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