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Euro-scene 2014: Leipzig feiert Tanz & Theater

Dienstag, 4. November 2014

Vom 4. bis zum 9. November öffnet die Stadt Leipzig bereits zum 24. Mal ihre kulturellen Tore, um den geneigten Kunst- und Theaterfreunden die Lust am Schauspiel zu befriedigen. Diesmal steht die Veranstaltung ganz unter dem Motto ‘Transit’. Dies bedeutet, dass die Gesellschaft sich im Prozess befindet, auf einer Durchreise ist, bei welcher jeder Einzelne die Möglichkeit hat, frei zu wählen, in welche Richtung es nun für ihn und die Gesellschaft, in welcher er lebt, gehen soll.

Les ballets C de la B, Gent & Münchner Kammerspiele performt während des euro-scene Festivals in Leipzig. (Foto: Chris Van der Burght, Gent, © euro-scene Leipzig 2014)

Auf der Durchreise – ‘Transit’

Das Motto ‘Transit’ ist zentrales Thema der Darstellungen, an welchen der Zuschauer teilnehmen soll. Rastlos ist der Umbruch der Länder und der menschlichen Gesellschaften, rastlos auch der Übergang vom Leben zum Tod. Entscheidet sich der Mensch dabei für Freiheit oder Last, ist ihm dieser Umbruch und Übergang ein willkommener Segen zur eigenen Entwicklung oder bedeutet es ihm eine große Bürde, dass sich ständig alles – auch er selbst – verändert. So steckt jeder, ob Darsteller oder Zuschauer irgendwo und irgendwie in einem Transit und befindet sich auf der Durchreise.

Fließende Grenzen zwischen den Künsten

Die Programmauswahl der Festivaldirektorin Frau Ann-Elisabeth Wolff hält zwölf Gastspiele aus acht verschiedenen Ländern für die Besucher bereit. Es gibt 23 Vorstellungen in 8 Spielstätten in ganz Leipzig. Natürlich ist das Programm facettenreich und übermittelt selbst diesen Transit-Gedanken, bewegt sich zwischen Tanz und Theater, zwischen Musik und bildender Kunst. Der Übergang ist in der Kultur oftmals fließend, beweglich und nicht starr. Dem Besucher ist es somit möglich, sich selbst in den Kontext eines ‘Transit’ zu setzen, seinen eigenen Umbruch in der Kunst zu reflektieren – das ist bei der  euro-scene Leipzig mittlerweile Tradition.

Programm nach Maß

Das ‘Ballet national de Marseille’ ist 2014 mit zwei unterschiedlichen Tanz-Performances vertreten und der Choreograf Alain Platel eröffnet das Festival mit dem Tanzstück ‘tauberbach’, welches am unteren Rande der Gesellschaft spielt und hauptsächlich zur Musik von Johann Sebastian Bach vorgetragen wird. Das Puppentheater ‘Plovdiv’ zeichnet die bulgarische Legende ‘Die Eingemauerte’ nach und die ‘Familie Flöz aus Berlin’ – Publikumsliebling 2012 – zeigt in diesem Jahr ihr Maskentheater ‘Hotel Paradiso’.

Und natürlich kommen noch viele Künstler mehr, um die euro-scene Leipzig kulturell zu bereichern – vom Schweizer Martin Schick über den Schweden Björn Säfsten bis zur Legende Heiner Müller werden erneut wichtige Vertreter ihrer Zunft in Leipzig erscheinen. Auch für Kinder ist wieder etwas geboten: Das Stück ‘Der Fischer und seine Frau’ , inszeniert von den Leipzigern Bernd Stübner und Werner Stiefel wird auch die Jüngsten an die Kultur heranführen. Denn letztendlich zählt es bei der euro-scene Leipzig auch dazu, für Nachwuchs an Kulturbegeisterten zu sorgen.